Als der Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Hans Lucke wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag am 27. August 2017 starb, hinterließ er neben anderen Schriften ein Manuskript mit Erinnerungen an sein Theaterleben, das bislang unveröffentlicht geblieben ist.
Viele kennen ihn als Freund und Weggefährten. Hans Lucke hat deutsch-deutsche Theatergeschichte geschrieben, zu einer Zeit, als das Deutsche Theater so gut war, dass ebenso viele West- wie Ostberliner zu seinem Publikum zählten. Der junge Dieter Hildebrandt etwa schrieb 1962 über die Inszenierung von Schillers »Wilhelm Tell« durch Wolfgang Langhoff: »Den besten Darsteller, Hans Lucke, lässt er (Langhoff) nicht den Tell, sondern den Stauffacher spielen …« Hans Luckes Erinnerungen »Närrische Zeiten. Erinnerungen aus einem Schauspielerleben von Erich Ponto bis Benno Besson« berichten auf unterhaltsame Weise über Sternstunden und Glanzzeiten des Berliner Theaters, in dessen Zentrum Hans Lucke wirkte.
»Hans Lucke war ein geborener Komödiant. Einer, der nicht nur billige Zoten reißt, sondern den Witz der Dinge als ihr Wesen begreift, das es herauszukitzeln gilt. Witz als Esprit, Feuergeist und Übermut, der den Verhältnissen ihre eigene Melodie vorspielt, um sie zum Tanzen zu bringen. Als Waffe der Wehrlosen, die mit wachem Blick von unten die Anmaßungen der Oberen entlarvt, die offen sagt, dass der Kaiser nackt ist, und alles, was Unterwerfung verlangt, dem Verlachen preisgibt.« Jens-Fietje Dwars im Nachwort zum Band
Das Buch ist Anfang September 2020 im quartus-Verlag erschienen.
Herausgeber u. Buchgestalter:
Dr. Jens-Fietje Dwars
im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Projektzeitraum: 2020
Förderer:
Sparkasse Mittelthüringen sowie zahlreiche Spender